Funktionstherapie und CMD-Therapie

In unserem Kompetenzzentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) leiten wir eine Funktionstherapie ein, wenn wir bei unseren Patienten Fehlfunktionen des Kauapparates feststellen.

Die einzelnen Bestandteile, wie Zähne, Kiefer, Kiefergelenke und Muskulatur sind fein aufeinander abgestimmt und können bei Störungen des Systems eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) entwickeln.

Im Rahmen unserer Diagnostik begutachten wir zunächst die Stellung der Zähne und Kiefer zueinander, grenzen Schmerzzentren durch Abtasten ein und prüfen die Bewegungsabläufe der Kiefergelenke. Darüber hinaus nehmen wir Abdrücke der Kiefer und fügen sie in einen Artikulator (Gerät zur Funktionsdiagnostik) ein, mit dem wir genaue Daten über Ihre Kiefer und deren Lage zueinander ermitteln können. In diesem Zusammenhang berücksichtigen wir auch mögliche Stressfaktoren in Ihrem Alltag, die ebenfalls derartige Beschwerden auslösen können.

Als typische Symptome der Craniomandibulären Dysfunktion sind folgende Faktoren zu nennen:

  • Schmerzen der Kaumuskulatur und Kiefergelenke
  • Funktionseinschränkung der Kiefergelenke
  • Zahn- beziehungsweise Ohrenschmerzen
  • Knackgeräusche der Kiefergelenke
  • Abnutzungserscheinungen der Zähne

Nach unserer Erfahrung kann eine Schienentherapie zur Behandlung der CMDeingesetzt werden. Die Schienen werden aufgrund der gewonnenen Daten aus dem Artikulator hergestellt. Sie setzen sie nachts ein, wodurch die Kaumuskeln entspannt werden, eventuelles Zähneknirschen verhindert wird und die Kiefergelenke entlastet werden. Je nach Fortschritt der Therapie werden die Schienen überarbeitet, um sie an die neuen Bedingungen anzupassen.

Abb. 16: Schienentherapie

Eine zusätzliche physiotherapeutische Behandlung kann sinnvoll sein, wobei Übungen zur idealen Bewegung der Mund- und Kaumuskulatur zur Linderung der Beschwerden beitragen können.

Innerhalb der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen prüfen wir die Fortschritte der Therapie und entscheiden, ob gegebenenfalls weitere Schritte eingeleitet werden müssen. In einigen Fällen kann neu eingefügter Zahnersatz zur Heilung der CMD beitragen. Wenn wir mit oben genannten Therapiemöglichkeiten kein optimales Ergebnis erzielen können, kann auch ein knochenchirurgischer Eingriff, bei dem die Stellung der Kiefer zueinander korrigiert wird, notwendig sein.