Diagnose und Behandlung der Dysgnathie

In Zusammenarbeit mit dem behandelnden Kieferorthopäden erarbeiten wir einen individuell angepassten Therapieplan. Die Befundlage kann sehr unterschiedlich sein, deshalb können wir an dieser Stelle unsere Vorgehensweise nur beispielhaft beschreiben: 

Diagnostizieren wir beispielsweise einen zu engen Oberkiefer, so wird zunächst eine chirurgische Gaumennahterweiterung (GNE) durchgeführt, wofür wir in einer kleinen Operation die bei einem Jugendlichen noch knorpelige, bei einem Erwachsenen bereits verknöcherte Gaumennaht erweitern.

Anschließend wird durch ein vom Kieferorthopäden vor der Operation eingesetztes Gerät, das durch eine Verstellschraube manipuliert wird, nach und nach die Weitung des Oberkiefers herbeigeführt. Darüber hinaus müssen wir auch in Betracht ziehen, ob Weisheitszähne vorab entfernt werden sollten.

Die eigentliche Umstellungsoperation der Kiefer erfolgt nach den abgeschlossenen kieferorthopädischen Vorbehandlungen, in dem die Zähne im Ober- und Unterkiefer ausgeformt werden. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Wir operieren minimalinvasiv über die Mundhöhle, wodurch äußere Narben des Gesichts vermieden werden können. 

Dabei verwenden wir die weltweit am häufigsten angewendete und meist erforschte Methode, die hinsichtlich Erfolg und der geringen Komplikationsrate immernoch den anderen Methoden überlegen ist. Nachdem die Kieferstellung zueinander knochenchirurgisch korrigiert wurde, werden die Knochen mit Titanplättchen stabilisiert.

Im Rahmen der Nachsorge werden Sie von uns etwa 3 Tage postoperativ stationär betreut und danach innerhalb der Kontrolltermine in unserem Kompetenzzentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) Frankfurt von uns versorgt.

Zum Abschluss ist es häufig notwendig, eine kieferorthopädische Nachbehandlung zur Feineinstellung und Sicherung des Bisses durchführen zu lassen. Retentionsgeräte, die am Ende der Behandlung eingesetzt werden, verhindern, dass Zähne und Kiefer wieder in die alte Position zurückwandern.